Zwergenland e.V.

Offenbach am Main

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Konzeption des Kindergarten ( Kindertagesstätte ) Zwergenland

(Zwergenland e.V.) Stand 2004

Im Jahre 1995 hat sich eine Gruppe von Eltern aus Offenbach / Bieber und näherer Umgebung zusammen gefunden. Auf der Suche nach einer familienergänzenden Betreuungsmöglichkeit ( Kindergarten / Kindertagesstätte ) für ihre Kinder haben sie sich zusammen getan und ihre Zielvorstellungen formuliert.

Aufgrund dieser Vorstellung wurde im Jahre 1996 ein Verein als rechtliche Grundlage zur Eröffnung einer Kindertagesstätte ( Kindergarten ) gegründet.

Die Eltern haben eine Konzeption entwickelt die heute nicht mehr den Gegebenheiten entspricht.

1996 wurde das Zwergenland im Stadtteil Bieber in Offenbach eröffnet.

Zwischenzeitlich hat sich vieles, an den Bedürfnissen der Eltern und  in den Rahmenbedingungen, denen jeder Träger unterliegt, verändert, so dass die Konzeption verändert werden musste.

Räumliche Darstellung unserer Einrichtung

Unsere Einrichtung befindet sich in Offenbach / Bieber inmitten eines Wohngebietes. Es handelt sich hierbei um eine zweigeschossige Doppelhaushälfte.

Im Erdgeschoß bzw. Halbkellerbereich des Kindergartens ist die Mäusegruppe untergebracht. Dieser Bereich besteht aus zwei Gruppenräumen die ca. 63 qm umfassen und  angrenzender Nasszelle, sowie Garderobe  und Personaltoilette.

Im ersten Stock befindet sich die Küche, das Büro, der Nassbereich für die Kinder. Ebenso sind dort zwei Gruppenräume für die Fröschegruppe mit zusammen ca. 60qm und angrenzendem Garderobenbereich angesiedelt.

Im zweiten Stock befinden sich eine Toilette, eine Nasszelle, eine Abstellkammer und ein Mehrzweckraum mit angrenzendem Schlafraum von ca. 80 qm.

Die Gruppenräume sind in verschiedene Spielbereiche, zum Teil mit Hochebene, eingeteilt.  

Im Mehrzweckraum befinden sich die Schlafmöglichkeiten und Bewegungsfreiräume.

Öffnungs- und Schließzeiten

montags - mittwochss          7.00 Uhr bis 16.30 Uhr
donnerstags & freitags         7.00 Uhr bis 15.00 Uhr

In den Sommerferien ist der Kindergarten 3 Wochen geschlossen, sowie zwischen Weihnachten und Neujahr.

Weitere 2-3 Tage dienen als Brückentage oder sind zur Fortbildung gedacht.

An Brückentagen gibt es eine Notbetreuung.

Grundsätzliches

Da es sich bei diesem Kindergarten um eine Einrichtung handelt, deren Rechtform auf einem Verein beruht, muss mindestens eine Person bei Aufnahme eines Kindes in den Verein eintreten. Bei Verlassen des Vereins erlischt die Mitgliedschaft, sofern kein anderer Wunsch vom Mitglied geäußert wird.

Der unterschriebene Aufnahmevertrag bildet die Grundlage der Aufnahme des Kindes in den Kindergarten, wobei alle Bedingungen im Vertrag niedergelegt und den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden. In der Regel hat der Vertrag bis zur Entlassung des Kindes in die Schule Gültigkeit, bei notwendigen Änderungen wird der Vertragpartner schriftlich informiert.

Betriebserlaubnis

Der Kindergarten hat eine Betriebserlaubnis für insgesamt 45 Kinder. 20 Kinder in der Familiengruppe (Mäusegruppe), in der Kinder von 1 Jahr bis zum Schuleintritt altersgemischt betreut  werden. In dieser Gruppe können bis zu zwei behinderte Kinder aufgenommen werden.

In der Fröschegruppe finden bis zu 25 Kinder im Alter von 2,5 Jahren bis zum Schuleintritt Aufnahme.

Die Einrichtung arbeitet nach folgenden konzeptionellen Grundsätzen:

Leitbild der Arbeit ist der Situationsansatz.

Der Situationsansatz geht von der Grundannahme aus, dass Kinder von Anfang an eigene Rechte haben und ihre Entwicklung selbst leisten. Sie vollziehen die für ihre Entfaltung notwendigen Schritte durch eigene Aktivität. Erwachsene  sind dafür verantwortlich, Kinder durch verlässliche Beziehungen und ein anregungsreiches Umfeld in ihrem Streben nach Weiterentwicklung zu unterstützen.

Die pädagogischen Ziele - Autonomie, Solidarität, Kompetenz – orientieren sich an den demokratischen Grundwerten und gesellschaftlichen Entwicklungen. Sie umfassen wesentliche Bereiche der Persönlichkeitsentwicklung – der Ich-, Sozial- und Sachkompetenz. Es geht darum, Kinder mit ihren Entwicklungsbedürfnissen in ihren Situationen zu verstehen und die Fähigkeiten der Kinder zu fördern, mit sich selbst, mit anderen und mit einer Sache gut zurechtzukommen.
(aus LAG Freie Kinderarbeit Hessen-September 2002)

  1. Das pädagogische Angebot in unserer Einrichtung  entspricht den heutigen Erkenntnissen und ergänzt die familiäre Erziehung. Wobei unsere Arbeit nur durch die  Unterstützung der Eltern dem Kinde zu einer positiven Weiterentwicklung verhelfen kann.
  2. Die pädagogische Arbeit geht von den sozialen und kulturellen Lebenssituationen der Kinder und ihrer Familien aus.
  3. Das pädagogische Angebot ermöglicht, dass jüngere und ältere Kinder im gemeinsamen Tun vielseitige Erfahrungen sammeln und sich selbst einbringen können.
  4. Die Kinder erhalten die Möglichkeit das Leben in der Kindertageseinrichtung aktiv mit zu gestalten.
  5. Es findet im täglichen Miteinander eine bewusste Auseinandersetzung mit Werten und Normen statt. Regeln werden gemeinsam erarbeitet und durch gegenseitige Kontrolle umgesetzt.
  6. Die Einrichtung integriert Kinder mit Behinderungen.
  7. Die Erzieherinnen reflektieren die Entwicklung der Kinder. Sie verstehen sich als Partner bei der Betreuung, Erziehung und Bildung der Kinder und arbeiten mit der Unterstützung der Eltern.
  8. Die Einrichtung sieht sich als Einrichtung ohne festgelegte Glaubensrichtung, in der alle Religionen vertreten sein können.
  9. Ebenso können alle Nationalitäten nebeneinander vertreten sein, in dem Maße, in dem sie keine Nachteile für einen Teil der anderen bringt.
  10. Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Bewegung in der Natur ist zu allen Jahreszeiten ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit.
  11. Gesunde Ernährung ist für die kindliche Entwicklung von großer Wichtigkeit. Deshalb bieten  wir gesunde, ausgewogene Kost an und legen in diesem Punkt viel Wert auf die Zusammenarbeit mit den Eltern.
  12. Die Kindertageseinrichtung ist eine lebendige, lernende, sich entwickelnde Einrichtung, die allen Neuerungen offen gegenüber steht.  

Um diese Grundsätze umsetzen zu können, bedarf es neben der Zeit für die Betreuung auch der Zeit für Mitarbeiter-, Team- und  Elterngespräche, sowie Zeit für Reflexion, Vorbereitungen, Elternabende und Feste.

Die Erzieherinnen erarbeiten einmal pro Jahr einen groben Jahresplan aus, den sie zeitnah, den herrschenden Bedingungen und Möglichkeiten anpassen und situationsgerecht umsetzen.

Schwerpunkte werden von den Erzieherinnen gesetzt, welche wechselnd auf den Bereichen musische Betätigung, Rollenspiel, Erfahrung mit der Natur (Waldtage), Verkehrserziehung, Kreativität und ähnlichem liegen.

Unter Berücksichtigung der Individualität eines jeden Kindes versuchen wir nach unseren Möglichkeiten und der häuslichen Unterstützung: 

Die Entwicklung der Persönlichkeit des Kindes zu fördern, zum Beispiel durch

  • Das Erkennen und Formulieren der eigenen Bedürfnisse
  • Erlernen von Kritikfähigkeit (von anderen und für andere)
  • Erkennen von Signalen des Körpers (Gesundheitsbewusstes Verhalten)
  • Aufbau von Vertrauen, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl
  • Förderung der Lernbereitschaft
  • Kreativität
  • Und vieles mehr

Die Entwicklung von sozialem Verhalten, soll unterstützt werden durch:

  • Erlernen der Sprache
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Erlernen von verbalen Auseinandersetzungen
  • Erkennung von Konflikten
  • Rücksichtnahme
  • Erlernen von  Wert- und Normvorstellungen
  • Umgang mit schwierigen Situationen
  • Und vieles mehr

Die Entwicklung der Sinne und der Motorik, wird gefördert durch:

  • Sinnliche Wahrnehmung (Sehen, riechen, schmecken, hören etc.)
  • Bewegungsübungen, Koordinationstraining
  • Rhythmische Übungen
  • Schulung der Grob- und Feinmotorik
  • Schaffung von Freiräumen all diese Sinne auszuprobieren und weiterzuentwickeln
  • Und vieles mehr

Das Verständnis für das Leben in der Gemeinschaft und das Begreifen der Zusammenhänge  unserer  Umwelt zu fördern, durch:

  • Tradition und Brauchtum
  • Erlernen technischer Zusammenhänge
  • Vorgänge der Natur
  • Verkehrsgerechtes Verhalten
  • Sexualität
  • Umgang mit der Natur
  • Erkennen und Formulieren der Bedürfnisse anderer
  • Handeln nach den gewonnenen Erkenntnissen
  • Erweiterung des Aktionsradius
  • Und vieles mehr

Ausblick

In den letzten Jahren haben sich die Bedürfnisse der Eltern weiter verändert. Die schwierige Wirtschaftslage in Deutschland, die hohe Arbeitslosigkeit und der Mangel an adäquaten Betreuungsmöglichkeiten ( Kindergartenplätze ), treibt immer mehr Familien in die Armut.

Unsere langen Wartelisten und eine Bedarfsumfrage haben ergeben, dass ein großer Bedarf an Betreuungsplätzen in Offenbach im Bereich der Betreuung zwischen 1 Jahr und 3 Jahren, sowie im Hortbereich gegeben ist.

Wir würden die Einrichtung hier in Offenbach gerne um weitere Betreuungsmöglichkeiten in diesen Altersgruppen erweitern.

Denkbar sind Modelle wie Platzsharing oder Halbtagsangebote für einzelne Altersgruppen. Ebenso die Erweiterung um eine Hort-, Krabbel- oder Familiengruppe.

Sobald wir eine Änderung in der Betriebserlaubnis erhalten, wird die Konzeption den aktuellen Möglichkeiten angepasst werden.